Dr. med.
MICHAEL MEINCK
Facharzt für HNO-Heilkunde
Jeder vierte Erwachsene in Deutschland hat schon mindestens ein Mal Bekanntschaft mit Ohrgeräuschen gemacht. Jeder Zehnte kennt die lästigen Ohrgeräusche als Dauerzustand, bei etwa drei Prozent sprechen die Ärzte von chronischem Tinnitus. Die deutsche Tinnitusliga schätzt, dass bereits acht bis zehn Millionen Menschen davon betroffen sind. Tinnitus ist auf dem Weg, eine Volkskrankheit zu werden.
Der Begriff „Tinnitus aurium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet auf Deutsch so viel wie „Klingeln im Ohr“. Die Geräusche, die der Betroffene wahrnimmt, sind nur für ihn selbst hörbar. Man spricht deshalb von einer subjektiven Wahrnehmung ohne Stimulation von außen. Medizinisch betrachtet ist Tinnitus also keine Krankheit, sondern ein Symptom.
Hinter den Ohrgeräuschen können sich viele Krankheitsbilder aus vielen verschiedenen Fachgebieten verstecken. Die Ursachen des Tinnitus reichen von Erkrankungen der Ohren (z. B. Lärmschäden), Beschwerden an der Wirbelsäule und anderen orthopädischen Schäden über Störungen von Herz und Kreislauf, Nervenschädigungen, Hirnerkrankungen, Schlaganfall und Gleichgewichtsstörungen bis hin zu psychischen Störungen oder auch Mischformen.
Doch was ist zu tun, wenn es in Ihrem Ohr brummt, pfeift oder dröhnt?
Zunächst sollte Ihr Hausarzt die internistischen Ursachen klären und Sie im Anschluss zu weiteren Fachgebieten überweisen. Im Hals-Nasen-Ohren-Fachgebiet erfolgt dann bei uns neben einer ausführlichen Befragung und körperlichen Untersuchung die apparative Grunddiagnostik in Form einer Hörprüfung. Bei Ohrgeräuschen sind jedoch neben dem Hörvermögen noch weitere Faktoren von Bedeutung. Einige dieser Faktoren möchten wir gerne näher untersuchen. Daher bieten wir Ihnen in unserer Praxis eine gezielte Zusatzdiagnostik an.
Ja! Denn Tinnitus ist nicht gleich Tinnitus. Die Beschwerden sind so individuell wie die betroffenen Menschen selbst.
Mithilfe einer Tinnitusbestimmung im Rahmen der Hörprüfung kann man Frequenz und Tonhöhe des Geräusches ermitteln. Damit kann ein Zusammenhang mit einer evtl. Hörstörung hergestellt werden. Zudem spielt Ihre Stimmungslage eine nicht unerhebliche Rolle. Wie groß ist Ihr Leidensdruck aufgrund der Ohrgeräusche? Stehen Sie deswegen ständig unter Stress? Nicht selten ziehen die Ohrgeräusche auch körperliche Symptome nach sich, wie z. B. Schlafstörungen. Darüber hinaus können auch Medikamentennebenwirkungen, die Umgebung und bisherige Erfahrungen mit Ohrgeräuschen eine Rolle spielen. All diese Faktoren sollten daher abgeklärt werden.
Mithilfe von standardisierten Fragebögen kann eine Abschätzung der momentanen Stimmung versucht werden. Damit kann ein Schweregrad abgeschätzt und die dazu passende Therapie vorgeschlagen werden. Alle Ergebnisse werden abschließend in einem ausführlichen Arztgespräch gezeigt, erläutert und interpretiert.
Grundsätzlich gilt: Tritt Tinnitus auf, sollte möglichst früh gehandelt werden! Je schneller auf die Ohrgeräusche reagiert wird, desto größer sind die Heilungschancen. Durch die Zusatzdiagnostik können wir gezielte Empfehlungen hinsichtlich des Therapiekonzeptes bzw. der weiteren Diagnostik geben. Ein ausführlicher Bericht an den Hausarzt informiert ihn über alle Befunde und Ergebnisse, sodass alle weiteren Schritte schnell eingeleitet werden können.
Bitte bringen Sie zum Termin einige hilfreiche Dinge mit:
Die Hörprüfung, die körperliche Untersuchung und die Beratung mit Arztbrief sind Leistungen Ihrer Krankenkasse und kosten Sie nichts. Die Tinnitusbestimmung und die Fragebögen sind das nicht und werden über die Gebührenordnung für Ärzte abgerechnet.
Wir lassen Sie mit Ohrgeräuschen nicht allein!
Bitte sprechen Sie uns an.
© Dr. med. Michael Meinck